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Auf einem Holztisch liegt ein aufgeschlagenes Buch. Die Seiten sind orange, auf der linken Seite ist ein weißes E zu sehen, auf der rechten Seite nicht-erkennbarer Text in dunkelblauer Schrift

Externe         Veröffentlichungen

Was sagt eigentlich die Wissenschaft zu New Pay und den sieben New Pay Dimensionen?  Und wie setzen eigentlich andere Organisationen New Pay um? Hier findest Du eine Zusammenstellung wichtiger Veröffentlichungen zum Thema New Pay. Wir haben dabei einen Fokus auf wissenschaftliche Arbeiten gelegt, weil uns eine wissenschaftliche Fundierung unserer Ansätze sehr wichtig ist. Du kannst hier auch Artikel und Videos zu Praxisbeispielen, relevanten Meinungen und weiteren Impulsen finden.

Wir haben die Themenbereiche geordnet, dennoch lassen sich manche Veröffentlichungen auch mehreren Themenbereichen zuordnen.

Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

New Pay

New Work braucht New Pay: Im Interview mit den Urhebern eines modernen Vergütungsmodells - Rosalia Mousse (2023)

Der Artikel von Rosalia Mousse bietet einen guten Einstieg in das Thema New Pay. Darin bespricht sie im Interview mit den Urheber:innen von New Pay, was New Pay darstellt, wie es zu dem Konzept kam und was neu an ihm ist. Darüber hinaus erklären sie, warum es sich lohnt, New Pay in einer Organisation einzuführen und nennt dafür hilfreiche Tipps. Zudem klären sie an wen sich New Pay richtet und welche Herausforderungen bei der Umsetzung auftreten können.

Transparenz

Exploring secrecy in pay communication: a conceptual matrix - Holtzen (2022)

Ist Gehaltstransparenz gleich Gehaltstransparenz? Ein großes Problem in der Forschung zu Transparenz in Vergütung ist, dass es bisher wenige allgemeingültige Definitionen und Konzepte gibt. Beispielsweise wird Gehaltstransparenz oft mit dem Zustand gleichgesetzt, in dem eine Organisation alle individuellen Gehaltsdaten, also das Jahresgehalt einer:eines jeden Angestellten, veröffentlicht. Gegensätzlich dazu wird Gehaltstransparenz auch als Kontinuum mit mehreren Stufen und Dimensionen betrachtet. Eine Perspektive, die auch wir unterstützen, weil Transparenz in jeder Organisation unterschiedlich umgesetzt werden kann. Und sie sollte auch an die individuellen Umstände einer jeden Organisation angepasst sein.  

Sarah Holtzen geht mit ihrem Paper dieses Problem an, eine 3x3x3-Matrix vor, die verschiedene Formen der Gehaltskommunikation abbildet. Dadurch kann die individuelle Umsetzung von Gehaltstransparenz in einer Organisation besser eingeordnet werden. Die Matrix vereint eine Verteilungsdimension und eine prozedurale Dimension, jeweils mit drei Stufen – je nachdem, wie viele Gehaltsinformationen mitgeteilt werden. Die Matrix basiert somit auf der organisationalen Gerechtigkeitsforschung.

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Pay Transparency - Ramachandran (2011)

Gowri Ramachandran betrachtet Entgelttransparenz als das vielversprechendste Mittel, um Gehaltsdiskriminierung zu bekämpfen und zu beenden. Trotz großer Anstrengungen hat sich der Zustand großer Entgeltunterschiede in den letzten Jahren kaum verändert. Ihr Artikel ist ein Plädoyer für mehr Entgelttransparenz einzutreten und bildet zudem einen guten Einstieg in das Thema. 

 

Ramachandran geht genauer auf Pay Gaps und deren bewussten und unbewussten Ursachen ein und erklärt, wie Entgelttransparenz gegen sie helfen kann. Die Wirksamkeit von Entgelttransparenz wird mit theoretischen und empirischen Beweisen untermauert. Im Weiteren geht sie auf die Kosten von Entgelttransparenz und dem aktuellen Status Quo für die Gesellschaft und die betroffenen Organisationen und Individuen ein.

Who Benefits from Pay Transparency? - Cullen & Pakzad-Hurson (2023)

Zoë B. Cullen und Bobak Pakzad-Hurson haben Gehaltstransparenz in den USA aus einer Vogelperspektive heraus erforscht. Aus der Testung ihres Modells leiten sie ab, dass Gehaltstransparenz, vor allem in einer absoluten Form, die Verhandlungsmacht der Arbeitgebenden stärkt. Dadurch würden branchenweit die Löhne sinken, da sich Organisationen besser auf ein Maximalgehalt festlegen könnten. Andere Studien zur Gehaltstransparenz liefern ebenfalls Daten, dass sich die Durchschnittslöhne in transparenteren Branchen bzw. Organisationen verringern. Gewerkschaften können durch ihre stärkere Verhandlungsmacht allerdings diesen Effekt abfedern. 

Wir stellen uns die Frage, ob ein absolut transparenter Markt überhaupt möglich ist. Zudem ist es fraglich, ob der aktuell herrschende Fachkräftemangel in Deutschland dem Effekt nicht entgegenwirkt, da die Arbeitgebenden sich attraktiver verkaufen müssen. Und schlussendlich ist es vielleicht auch verkraftbar, wenn die Durchschnittslöhne sinken, wenn dafür der Medianlohn steigt, da zu vermuten ist, dass der beschriebene Effekt Ausreißer nach oben austariert.

Die Zusammenfassung ihres Papers gibt es auch als kurzes Animationsvideo auf YouTube:

Research: The Complicated Effects of Pay Transparency - Obloj & Zenger (2023)

Obloy und Zenger fassen in einem kurzen Artikel den aktuellen Stand der Forschung zusammen. Dabei legen sie den Fokus auf die komplexen Effekte von Entgelttransparenz auf die Bereiche Entgeltgleichheit, Produktivität, Mitarbeitendenfluktuation und Prioritäten der Mitarbeitenden. Entgelttransparenz verringert Ungleichheiten beim Gehalt, allerdings scheint sie auch auf Marktebene die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmenden zu verringern, was zu niedrigeren Gesamtlöhnen führen könnte. Lohntransparenz kann sich positiv auf die Produktivität auswirken, wenn das Entgelt weniger leistungsbezogen und dafür nachvollziehbarer und gerechter wird. Es kann aber auch dazu führen, dass Top-Performer möglicherweise Unternehmen verlassen, die ihre Gehälter glätten, was allerdings auch von dem lokalen Arbeitsmarkt abhängt. Arbeitnehmenden wird zudem bewusster, was die Organisation gezielt entlohnt, was bestimmte Verhaltensweisen fördern kann und andere schwächen.  

Im Allgemeinen sind die Auswirkungen von Entgelttransparenz sehr facettenreich und nicht klar als positiv oder negativ einzuordnen. Zudem sollte sie keinen Selbstzweck darstellen, kann aber eingesetzt werden, um spezifische Veränderungen in einer Organisation anzustoßen. Dabei sollte sie aber individuell an die jeweiligen Umstände und Bedürfnisse angepasst sein.

Pay Information Disclosure: Review and Recommendations for Research Spanning the Pay Secrecy–Pay Transparency Continuum - Brown und Kolleg:innen (2022)

Obwohl bereits viel Forschung zu dem Thema Entgelttransparenz getätigt wurde, fehlt es weiterhin an konsistenten Definitionen, was eine einheitliche Operationalisierung erschwert. Zudem hat sich die Forschung bisher schwergetan, die Multidimensionalität von Gehaltskommunikation anzuerkennen und abzubilden. 

Brown und Kolleg:innen leisten mit ihrem Paper einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Forschung zum Thema Entgelttransparenz. Zum einen schlagen sie mit dem Konzept ‚pay information disclosure‘ (PID – dt. Offenlegung von Gehaltsinformationen) eine längst überfällige allgemeine Definition von Entgelttransparenz vor. Das Konzept beschreibt den kommunikativen Austausch von relevanten Gehaltsinformationen zwischen Akteur:innen. Die Autor:innen betonen die Multidirektionalität und – dimensionalität von Vergütung und Gehaltsinformationen, die in der bisherigen Forschung mitunter limitierter betrachtet oder sogar ganz ignoriert wurden.  

Darüber hinaus bringen sie die bisherigen, teils in Konflikt stehenden, Erkenntnisse auf Basis der Theorie der Informationsasymmetrie miteinander in Einklang. Daraus leiten sie ab, dass es wichtig ist, die relevanten Informationen in Abhängigkeit zur Präferenz der Arbeitnehmenden zu teilen. Zu wenige Informationen bei einem hohen Informationsbedürfnis können ein Gefühl der Ungerechtigkeit erzeugen, wobei zu viele Informationen bei einem niedrigen Informationsbedürfnis als eine Verletzung der Privatsphäre wahrgenommen werden können. Grundsätzlich bietet das Paper außerdem einen sehr guten Überblick des aktuellen Stands der Forschung zum Thema Gehaltstransparenz. 

Brown et al (2022) - pay transparency continuum.png

Hays – KEYNOTE Gehaltstransparenz – lets talk about money or not – RC-Festival 2023 Live 

Gehalttransparenz kann als Tool eingesetzt werden, um mitarbeitende zu halten. Wichtig ist dabei für ein faires Vergütungssystem zu sorgen, um nicht Neid und Konflikt zu erzeugen. Gehaltstransparenz kommt übrigens auch gut bei Bewerbenden an. 

Diese Keynote ist ein leichter Einstieg in das komplexe Thema Gehaltstransparenz, mit dem wir uns derzeit intensiv befassen. Gehaltstransparenz ist zudem eine der Dimensionen von New Pay. Und wir betrachten sie, mit der damit verbundenen Nachvollziehbarkeit, als einen wichtigen Grundstein für eine gerechtere, partizipativere und demokratischere Organisation. 

Motivation, Zufriedenheit & anderes Verhalten

The anticipation and adaption effects of intra- and interpersonal wage changes on job satisfaction - Diriwaechter & Shvartsman (2018)

Mehr Gehalt ist nicht immer zufriedenstellender. Diriwaechter & Shvartsman haben in ihrer Studie herausgefunden, dass eine Gehaltserhöhung beispielsweise nur für eine bestimmte Zeit Zufriedenheit erhöht und motiviert. Genauer, für maximal vier Jahre. Die Gehaltserhöhung sorge zwar kurzfristig für mehr Zufriedenheit, nach rund 4 Jahren war der Effekt aber schon wieder verpufft. Als Grund für diesen eher kurzfristigen Zufriedenheitsschub nennen die Forschenden den Gewohnheitseffekt. Am Anfang spürt man vielleicht noch das Plus im Geldbeutel, mit der Zeit aber wird normalisiert es sich und ist nichts Besonderes mehr. So verschieben sich im Laufe der Jahre sowohl Wünsche als auch Ansprüche und Referenzpunkte.

Hinzu kommt: Alles ist relativ – erst recht das Gehalt. Entsprechend messen Mitarbeitende ihr Einkommen nicht allein in absoluten Zahlen, sondern bewerten es im Vergleich zu ihren Kolleg:innen (Auch eine spannende Überlegung in Bezug auf Gehaltstransparenz). Auch zeigte die Studie, dass die Gehaltserhöhung vor allem dann kurzfristig motivierte, wenn das Gehalt (gefühlt) das der anderen Mitarbeitenden überstieg.

Arbeitszeitgestaltung in der digitalisierten Arbeitswelt: Ein systematisches Literatur Review zur Wirkung von Arbeitszeitverkürzung in Bezug auf die psychische Gesundheit - Jansen-Preilowski, Paruzel, & Maier (2020)

In diesem systematischen Review untersuchen die Autor:innen die Forschungslage zur Wirkung von Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf die psychische Gesundheit. Dazu haben sie 13 Studien untersucht. Zum größten Teil handelte es sich dabei um quantitative Studien. In 12 dieser Studien zeigten sich positive Auswirkungen durch eine Arbeitszeitverkürzung auf die psychische Gesundheit. Im Speziellen wurden außerdem eine Verringerung der Stresswahrnehmung und eine bessere Erholung der Arbeitnehmenden festgestellt. Die Arbeitnehmenden mit Arbeitszeitverkürzungen zeigten in den Studien zudem mehr gesundheitsförderndes Verhalten, als die Kontrollgruppen und sie hatten eine bessere Work-Life-Balance.  
 
Aus anderen Studien ist bereits bekannt, dass eine hohe Arbeitszeit zu Stress führen kann, was einen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben kann. Dieses Review fasst die Forschungsergebnisse in diesem Bereich eindrücklich zusammen und ist nicht nur für die Forschung, sondern auch für Arbeitnehmende sowie Arbeitgebende höchst interessant.

Psychological Safety: A Meta-Analytic Review and Extension - Frazier und Kolleg:innen (2017)

Psychologische Sicherheit im Arbeitskontext spielt eine immer größere Rolle. Frazier und seine Kolleg:innen haben zum ersten Mal in einer sehr umfassenden Metaanalyse diesen Zusammenhang untersucht. Dabei haben sie die Beziehung zwischen psychologischer Sicherheit und generellen Konzepten wie Arbeitsdesigncharakteristiken, unterstützenden Arbeitskontext und positive Führungsbeziehungen genauer ins Auge gefasst. All diese Konzepte hatten einen positiven Einfluss auf psychologische Sicherheit, können diese also erhöhen. Das zeigt, wie wichtig ein aktiver und wahrnehmbarer Führungsstil ist, um den Arbeitskontext zu formen und dadurch psychologische Sicherheit zu stärken. Für die Arbeitsdesigncharakteristiken sind die Abhängigkeiten zwischen den Individuen der wichtigste Faktor, um psychologische Sicherheit zu erzeugen, und beim unterstützenden Arbeitskontext ist es die Unterstützung der Kolleg:innen.

 

Darüber hinaus hat psychologische Sicherheit selbst eine positive Auswirkung auf einige der untersuchten Verhalten. Sie kann Engagement, Performance und Zufriedenheit der Arbeitnehmenden stärken. Besonders hervorzuheben ist die starke Beziehung zwischen psychologischer Sicherheit und dem Teilen von Informationen und dem Lernverhalten von Arbeitnehmenden – diese zwei Aspekte haben sich schon als einen der wichtigsten Beiträge von psychologischer Sicherheit zu der heutigen Arbeitswelt herausgestellt.

Evaluating benefits, costs, and social value as predictors of gratitude  - Forster und Kolleg:innen (2022)

Forster und Kolleg:innen untersuchen, welchen Einfluss Wohltaten (Benefits) und soziale Wertschätzung darauf haben, wie Menschen miteinander arbeiten und kooperieren und was diese Zusammenarbeit aufrechterhält. Besonders interessieren sie sich für Dankbarkeit, ein Gefühl, das wichtig ist, um gut miteinander auszukommen. Sie schauen sich an, wie sich Handlungen, bei denen man anderen hilft, und die Einschätzung des sozialen Werts auf das Gefühl der Dankbarkeit auswirken. Dafür führen sie zwei Experimente mit insgesamt 465 Teilnehmenden durch. Die Forschenden testen verschiedene Variablen, um herauszufinden, was Dankbarkeit beeinflusst. Sie betrachten Aspekte wie das Ausmaß der Hilfe, die Kosten für die Helfenden und wie wichtig beiden Seiten das Wohlergehen des anderen ist. Überraschenderweise zeigt die Studie, dass die Veränderung in der Wertschätzung, die die Empfänger den Gebern entgegenbringen, die Dankbarkeit am besten vorhersagt. Das bedeutet, dass Menschen Dankbarkeit dann empfinden, wenn die Wohltat als neu empfunden wird. Diese Ergebnisse helfen dabei, menschliche Zusammenarbeit, soziale Zusammenarbeit und Wertschätzung besser zu verstehen. Speziell im organisationalen Kontext bieten sich neue Perspektiven auf aktuelle Benefit-Praktiken, die auf konstanten Wohltaten basieren. 

Kraftvoll – Die Zukunft gestalten - Pinktum Institute (2023)

Die Studie des PINKTUM Institute untersucht die Erschöpfung der Menschen in Deutschland, insbesondere im Kontext von Pandemie, Krieg und wirtschaftlicher Unsicherheit. Im vierten Quartal 2023 wurden 1.019 erwerbstätige Personen befragt, um ihre körperliche und mentale Energiebilanz zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte der Befragten angibt, in den letzten drei Jahren deutlich an Kraft verloren zu haben. Die Politik wird von vielen als Hauptgrund für diese Erschöpfung genannt, gefolgt von mangelnder Anerkennung bei der Arbeit. Obwohl Arbeit für einige stabilisierend wirkt, fehlt vielen die Kraft dafür. Besonders junge Menschen empfinden ihre Arbeit als belastend, während flexible Arbeitszeiten als wichtiger Hebel zur Verbesserung der Arbeitssituation angesehen werden. Insgesamt zeigen die Ergebnisse einen deutlichen Verlust an Zuversicht und Energiereserven in der deutschen Bevölkerung, wobei politische Faktoren und Arbeitsbedingungen eine zentrale Rolle spielen. 

Diese Studie wurde nicht nach akademischen Maßstäben peer-reviewed und bezieht sich auch nicht auf den aktuellen Forschungsstand und –konzepte. Dennoch verdeutlicht sie spürbare Trends und bietet einen relevanten Forschungsanlass. 

Balkendiagram der sechs größten Krafträuber bei der Arbeit, aus der Pinktum-Institute-Studie

Praxisbeispiele

New Pay: Gehalt neu denken - Sadovnik

Mittlerweile hast Du wahrscheinlich schon gut verstanden, worum es bei New Pay geht. Allerdings sind auch die Anwendungsmöglichkeiten von New Pay in Vergütungssystemen sehr vielfältig. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie New Pay in der Praxis umgesetzt wird, kannst Du in diesem Artikel von Natalia Sadovnik einige Praxisbeispiele finden. Du wirst mehr über das Wunschgehalt bei Wigwam, das Einheitsgehalt bei Quijote oder die Gehaltsformel von der Ministry Group erfahren - einige von zahlreichen Umsetzungsmöglichkeiten von New Pay.

Zingerman's

Stell Dir eine Organisation vor, in der alle wichtigen Entscheidungen von einer Gruppe getroffen wird, in der nicht nur die Geschäftsführenden und hohe Führungskräfte anwesend sind, sondern auch Vertretungen der Arbeit-nehmenden. Gut, aber bei einem starken Ungleichgewicht zwischen Führungsebene und Arbeitnehmervertretungen fällt ihr Wort sowieso nicht ins Gewicht - richtig? Was aber, wenn alle Entscheidungen per ‘Konsens’ getroffen werden, wobei mindestens 80 Prozent aller Mitglieder mit der Formulierung eines Vorschlags zufrieden sein müssen? Zudem wird ein ‘Open-book-management' praktiziert, wobei jedes Organisationsmitglied die Verantwortung für den effektiven Betrieb des Unternehmens übernimmt, sei es finanziell oder anderweitig. Mit anderen Worten herrscht absolute Transparenz über alle Angelegenheiten der Organisation und jedes Mitglied kann an jedem Meeting teilnehmen, auch wenn es zentrale finanzielle Themen betrifft. Die Idee ist, dass umso mehr Informationen die Arbeitnehmenden kennen, desto besser können sie alltäglich Entscheidungen treffen.

Klingt zu schön, um wahr zu sein? In der Tat handelt es sich dabei um das US-amerikanische Organisation Zingerman's. Um die Philosophie der Organisation beizubehalten, wurde über die letzte Dekade an der Umwandlung in einen ‘Perpetual Purpose Trust’ gearbeitet, welcher einem gemeinnützigen Zweck dienen muss, und somit spätere Eigentümer:innen davon abhält, die sozialen Maßnahmen und Errungenschaften wieder einzuschränken. Zudem wird kontinuierlich der Besitz in Form von Unternehmensanteilen an die Arbeitnehmenden übergeben.  

 

Wenn Du mehr über die interessante Organisationsstruktur, all die verschiedenen Unternehmen, alle zukünftigen Pläne und die sozialen Aktivitäten und dem Support für die Community lesen möchtest, schau gerne in folgende Artikel rein: 

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